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    Jedenfalls ein Torso

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    Eine Klinik wird verstümmelt. Und alle wissen es.

     

    Was sie sagen ist nicht, was sie denken

    Das Schäbige zuerst. Als am Dienstag vor dem Zeitzer Klinikum mehr als 10.000 Unterschriften einer Petition an den Landrat übergeben wurden, wussten sie es schon. Als der OB seine Pressemitteilung erarbeiten ließ mit dem Wunsch, künftig mögen in Zeitz noch Kinder geboren werden, wussten andere es. Schon als Landrat Götz Ulrich öffentlich davon sprach er wolle „zwei Krankenhäuser, die den Namen auch verdienen“ wusste er, wussten sie es. Als Landrat und Klinikleitung direkt danach gefragt wurden wussten sie es, die Antwort blieben sie schuldig. Sie wussten, dass  Frauenklinik und Geburtenhilfe nach Naumburg abwandern. Und sie wussten, die Zeitzer Klinik würde auf kurz oder lang zum Torso verkümmern. Wer in Gesichtern lesen kann, der konnte gut sehen, was sie gerade dachten. Was sie dachten war nun aber nicht das, was sie sagten.

     

    Fluktuation mit Folgen

    Schon als sich der Landrat bei den Protagonisten der Petition dafür bedankte, dass „sie den demokratischen Weg gewählt haben“ war klar, die Klinikleitung wählte den Weg des Aussitzens, des Ausschweigens, ja des Verdummens. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits Chefarzt und Oberärztin besagter Station entschieden, ihr Heil anderswo zu suchen. Nicht Wenige werden ihnen folgen. Es wird nur eine Frage der Zeit, bis selbst der Leib des Torso Klinik Zeitz angeknabbert werden wird. Altbekannte Automatismen wirken – wer arbeitet als spezialisierte Fachkraft schon gerne an einem kränkelnden Torso, dessen Jahre gezählt sind?

     

    „In Zeitz kannst du nicht geboren werden. Begraben willst du hier bald auch nicht mehr sein.“ So sarkastisch drücken Zeitzer aus, was sie eben und eben wieder erleben müssen.
    Dabei war Zeitz gerade dabei, so etwas wie einen Aufwind zu erleben, wenigstens gefühlt. Das ist nun wohl schwer aufrecht zu erhalten geschweige denn zu verbessern.

     

    Kein Träumen in ländlichen Räumen

    Für nicht wenige Menschen spielt bei ihrer Wahl des Wohnorts eine funktionierende Klinik wenigstens in der Nähe eine Rolle. Nähe, davon kann zwischen Zeitz und Naumburg nicht gesprochen werden. Männer im Zeitzer Umland, deren Frauen das Ziehen der Wehen spüren, werden nach Gera fahren. Das geht mit dem Auto schneller, über Bus und Bahn Richtung Naumburg brauchen wir gar nicht erst sprechen. Meuselwitzer, Weißenfelser, Hohenmölsener – sie alle haben leichter erreichbare Ziele. Naumburg gehört nicht dazu.

     

    Wie hat doch Landrat Götz Ulrich in seiner Ansprache die Betreuung im ländlichen Raum beschworen. Wie sei es doch wichtig, die Menschen dort mit „zwei Krankenhäusern, die den Namen auch verdienen“ zu beglücken. Wie sehr wurde die Treue zum Klinikum beschworen und man solle doch nicht alte Gräben aufreißen.

     

    Strukturell und politisch ein Desaster

    Diese Entscheidung hat aber nicht nur strukturell für Zeitz verheerende Folgen. Diese Entscheidung wird auch politisch dramatische Auswirkungen haben. Die werden früher oder später auch jene Naumburger Protagonisten zu spüren bekommen, in deren Gesichtern sich gut lesen lässt.
    Der Gläubigerschaft und dem Aufsichtsrat des Burgenlandklinikums werden dem Vernehmen nach morgen (Freitag, 18.10.) die Sanierungsideen vorgelegt. Das ist also nach der Belegschaftsversammlung von heute! Ist denn zu erwarten, dass die Gremien nach diesen Verlautbarungen gegenüber dem Personal noch anders entschieden werden?

     

    Vorsitzender des Aufsichtsrates ist der Landrat. Genau auf diese Gremienberatung morgen hatte er in einem Gespräch hingewiesen, genau deshalb habe er eben von jenem Dienstag bis gestern noch nichts dazu sagen können. Wie seine Position als Aufsichtsratsvorsitzender morgen ebenda sein wird, das wollte er nicht sagen. Wie am Dienstag bei der Petitionsübergabe. Das Ergebnis kennen wir.

     

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